Georg Philipp Friedrich von Hardenberg
- am 2. Mai 1772 in Oberwiederstedt bei Mansfeld geboren als zweites von
elf Kindern des Freiherrn Heinrich Ulrich Erasmus von
Hardenberg
und Auguste Bernhardine (geb. Bölzig)
- zeigt in seiner Kindheit zunächst keine besondere Begabung,
- im Alter von neun Jahren schwer an der Ruhr erkrankt, danach ist er
sehr fleißig im Unterricht - mit zwölf beherrscht er das Lateinische und
Griechische, liest gern Märchen und Gedichte, denkt sich für seine jüngeren
Geschwister selbst Geschichten aus
- 1785 siedelt die Familie nach Weißenfels, sein Vater wird Salinendirektor
(u. a. auch für Artern)
- 1790 beginnt Novalis sein Studium in Jena (Jura), begegnet dort dem
unbesoldeten Professor für Philosophie Friedrich Schiller, Hardenberg wacht
im Januar 1791 an Schillers Krankenbett
- Im Oktober 1791 setzt er sein Studium fort, lernt dort den Philologie- und
Philosophiestudenten Friedrich Schlegel kennen - eine Freundschaft entsteht
- 1794 juristisches Staatsexamen abgelegt, er wohnt wahlweise zu Hause in
Weißenfels, Sympathie für Französische Revolution, ist sehr ausgelassen,
unternimmt viel gemeinsam mit seinem Bruder Karl,
macht sich Gedanken um die Zukunft der Menschheit, sehnt sich nach Ehe und
Nachkommenschaft
- im Herbst 1794 nimmt er seinen Dienst als Aktuarismus (Gerichtsschreiber)
beim Kreishauptmann Just (Verwaltungsbeamter) in Tennstedt auf

am 17. November 1784 reitet Hardenberg zum ersten Mal durch das Tor des Gutes von Grüningen,
das dem Rittergutsbesitzer von Rockenthien gehört, dieser hatte acht Jahre zuvor die Witwe
des früheren Eigentümers Sophie Wilhelmine von Kühn geheiratet,
Hardenberg verliebt sich in eines der Kinder aus ihrer ersten Ehe, in die 12-jährige Sophie von
Kühn, aus ihren Tagebuchnotizen ist ihre schlechte Orthographie ersichtlich, sie geben auch
ihren thüringisch-sächsischen Dialekt wieder
- Hardenberg ist von Sophie begeistert, er träumt von dem "Goldenen Zeitalter" "
Einst wird die Menschheit sein, was Sophie mir jetzt ist - vollendet - sittliche Grazie ..
"
- Im Dezember 1795 wird Hardenberg Akzessist bei der Salinendirektion in Weißenfels.
Sophie bereits schlimm lungenkrank, an der Leber Abszess - "barbarische" Eingriffe an der Leber lassen die
eineinhalbjährige Krankheit zu einem Martyrium werden.
Hardenberg durchlebt das alles mit, neun Tage vor Sophies Tod verlässt er Grüningen und weiß, dass Sophie
nur noch kurze Zeit zu leben hat: "
Es ist eine Verzweiflung in mir, deren Ende ich nicht absehe!
"
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am 19. März 1797 stirbt Sophie 15-jährig, einen Monat später stirbt sein Bruder Erasmus an Tuberkulose,
Hardenberg will ebenfalls sterben, schließt sich im grüninger Schloß oft stundenlang in Sophies Zimmer ein, als Sophies
Schwester plötzlich ins Zimmer kommt, sieht sie, dass er aus Kleidern, Haube und Taschenbuch den Anblick ihrer lesenden Gestalt aufgebaut
hat
- Ende November 1799 reist Hardenberg nach der Saline zu Artern, beschäftigt
sich mit Braunkohlevorkommen und beginnt den Roman
"Heinrich von Ofterdingen"
zu schreiben, er lässt sich von Kyffhäuser und Umgebung inspirieren,
Im Beruf sehr aktiv, kümmert er sich um ein besseres Arbeitsklima, um die Ver-
besserung des Salinenwesens, geologische Untersuchnungen und vieles mehr.
Er bewirbt sich um die Stelle des Amtshauptmannes im Thüringischen Kreise,
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ab Sommer 1800 bereiten ihm gesundheitliche Beschwerden und Depressionen Probleme,
ab Herbst bricht die Krankheit offen aus. Im Oktober reist er nach Dresden, wird im Dezember
Amthauptmann des Thüringer Kreises ernannt, es kommt nicht mehr zu seiner Vereidigung,
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seine fast mittellose Verlobte Julie von Charpentier wird von seinem Vater zurückgesetzt,
was ihn schwer belastet.
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Im Januar 1801 reist er zum letzten Mal nach Weißenfels, er hofft auf seine Genesung,
die Krankheit verschlimmert sich aber.
Friedrich von Hardenberg stirbt am 25. März 1801 29-jährig in Weißenfels.
Vater
Freiherr Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg
- ist Gutsbesitzer und Salinendirektor,
- duldet das fröhliche Treiben der kinder nicht, ist streng und hartherzig,
Pietismus
Pietismus (schwärmerische Frömmigkeit im Sinne von Übertreiben),
- führt gewalttätiges Regiment (im Sinne eines Christentums, wie er es ver-
steht, z. B. ist Novalis' Freund Ludwig Teich zu Besuch und hört entsetzt,
wie laut und aufgebracht der Freiherr im Nebenraum spricht, ein Bedienter
erklärt ihm, daß "der Herr Reigionsstunde hatte")
- schlechtes Verhältnis zwischen Vater und Sohn
Heinrich kein Poet mit festen Zügen, sondern ein Typus,
der in das märchenhaft goldene Zeitalter geleitet werden
soll, er sucht nach der blauen Blume, die zum Symbol der
Romantik wird.
Zweiter Teil des Romans nicht mehr vollendet.