Abschlussfahrt 2007 auf die Halbinsel Istrien/Kroatien

Trotz Protestes aus Sorge um ihren Schönheitsschlaf von weniger anonym bleiben wollenden Personen, wie z. B. Frau Rink, brachen wir am Abend des 3. Juni 2007 um 21.00 Uhr vom Greußener Busbahnhof auf. Unser Ziel war die Bungalowsiedlung Kanegra auf der Halbinsel Istrien in Kroatien. Begleitet wurde die Abschlussklasse 2007 von Gabi Rink, Eckardt Lein und Uwe Lumm. Bereits nach den ersten Kilometern wurde klar, dass die Fahrt eine lustige Aktion werden wird. Nachdem wir bereits ein paar 100 Kilometer hinter uns gelassen hatten, stieß Thomas zu uns, der von nun an unser Busfahrer für die nächsten 6 Tage war und von uns liebevoll Torben-Hendrik genannt wurde. Wer sich dachte, er könne schlafen, bis wir an unserem Zielort sind, der täuschte sich gewaltig, denn es wurde frei nach dem Motto "Wer schläft, wird angemalt und fotografiert" gearbeitet. Der Film über unseren letzten Schultag sorgte für Abwechslung, doch er rief auch bei einigen schwermütige Erinnerungen hervor. Aber es blieb keine Zeit, um Trübsal zu blasen, und so prägten neben massenhaften Sätzen wie "Wann sind wir endlich daaa?" , "Ich muss mal!" , "Wie lange dauert's denn noch?" oder "Wann machen wir wieder Pause?" auch die Musik von Scooter und "Hits mit Witz für unterwegs" unsere Tour von Deutschland durch Österreich, Slowenien nach Kroatien. Nachdem wir uns schließlich zu unserer Siedlung durchgefragt hatten, bezogen wir die 4er Bungalows, die neben einem separaten Schlafzimmer auch über eine kleine Küche verfügten. Zum Glück hörten wir nicht auf die anfänglichen Proteste dieser anonym bleiben wollenden Personen und kamen durch die Nachtfahrt bereits gegen 13.00 Uhr an, sodass wir noch genügend Zeit hatten, ein paar Erkundungen zu unternehmen. Nach dem Rundgang in der Bungalowsiedlung trieb es alle an den Strand, der jedoch nichts für zarte Füßchen war, sondern nur mit Schwimmschuhen zum Baden einlud. Als sich die meisten nach dem Abendbrot wieder am Strand versammelten und die wunderschöne Landschaft mit ihren Lichtern bewunderten, wurde auch dem letzten klar: "Endlich sind wir angekommen!". Nach kurzem Verschnaufen dachten wir uns nur "Komm, Komm, Koooooooooooooomm!" und stürmten die Disco. Die Stimmung war ausgelassen und von Müdigkeit kein Schimmer (durch freundliche Unterstützung der Coco-Bar und "Sex am Strand"). Den zu wenigen Schlaf und das Tanzen noch in den Knochen, fuhren wir nach einer zu kurzen Nacht nach Opatija. Dort war es im Gegensatz zu unserer Bungalowsiedlung viel zu warm und keine Spur von Regen in Sicht. So schleppten wir uns also mit meist zu warmen Klamotten durch das " Nizza für Arme", während wir einer Stadtführung lauschen durften. Freundlich, wie wir sind, zeigten wir uns natürlich von unserer besten Seite und viel Interesse *räusper*. Danach hatten wir noch die Möglichkeit, die Stadt selber zu erkunden und fuhren dann, nach einem kurzen Zwischenstopp in Pula, wieder zurück nach Hause. Auch an diesem Abend behaupteten wir uns wieder gegenüber anderen Abschlussfahrtklassen auf der Tanzfläche. Der Mittwoch war für alle frei, doch jeder, der frühstücken wollte, musste sich bis 10.00 Uhr aus dem Bett gekämpft haben. Leider erfuhren wir, dass selbst in Moskau über 30°C herrschten und wir unseren freien Tag im Regen beginnen durften. Doch zum Glück hatte jeder Bungalow eine eigene Küche und so zauberten sich viele Wohngemeinschaften ein Luxusmenü, welches meist aus Nudeln mit Tomatensoße bestand und wahlweise auch mit gebratenen Würstchen verfeinert wurde. Jeder genoss ein bisschen die Ruhe oder machte sich an die Arbeit, den ansässigen "Konzum" vom Alkohol zu befreien. Viele feierten wie immer bis zum Morgengrauen, doch die Lehrer schreckte dieser Fakt nicht davon ab, mit uns am Donnerstag bereits um 8.00 Uhr aufzubrechen, um die Fähre zur Naturschutzinsel Velki Brijun zu erwischen. Dort wurden wir mit einer Bimmelbahn quer durch den ganzen Park gefahren, um die Tier- und Pflanzenwelt zu zeigen. Dabei hatte vor allem ein kleiner Esel am Wegesrand es uns besonders angetan. Danach war es uns möglich, noch ein Museum mit ausgestopften Tieren zu besuchen und uns den Wagen von Tito, dem ehemaligen Regierungschef vom damaligen Jugoslawien, zu betrachten. Nachdem wir wieder auf dem Festland angekommen waren, zeigte man uns in Pula das wunderschöne Amphitheater und die Altstadt. Anschließend blieb uns wieder ein bisschen Zeit zum Bummeln, bevor es wieder nach Hause ging. Der letzte Tag wurde trotz Müdigkeit noch einmal ausgiebig und ausgelassen in der Disco gefeiert. Nun war unser Urlaub schon fast vorbei und dies wurde allen bewusst, als wir am Freitag unsere Koffer um 10.00 Uhr zu Torben...äh...Thorsten brachten. Doch das wunderschöne Wetter und der Fakt, dass wir erst 17.00 Uhr die Heimfahrt antreten sollten, lud einige Schüler noch zu einem letzten intensiven Sonnenbad ein. Die Lehrer behielten zwei Bungalows, sodass wir auch noch nach dem Baden in der Adria die Möglichkeit hatten, uns zu duschen und für die Heimfahrt zurechtzumachen. Pünktlich um 16:57 Uhr wurde der Motor gestartet und um 7.00 Uhr erreichten wir planmäßig den Greußener Busbahnhof. Auffällig war bei der Rückfahrt jedoch die erstaunliche Stille. Alle waren fix und fertig von den letzten Tagen. Tante Gabi stellte am Ende der Reise erstaunt fest, dass sie noch nie so wenig getrunken hatte, doch keine Sorge, das hatten wir für sie übernommen. Außerdem gab sie zu, es sei ihr erstes Mal gewesen, auf einer Abschlussfahrt gewesen zu sein. Und so, wie es immer beim ersten Mal ist, wird man das NIE vergessen. Und so geht es uns auch.
Diese Reise wird so schnell niemand vergessen.
                        Bericht: Anne Herold