Ernährungsweise der Germanen
Vor etwa 4000 Jahren hatten die Germanen das mühsame Sammeln von Beeren, Kräutern und Knollen über.
Also begannen sie auf kleinen, eingezäunten Flächen diese Pflanzen zu züchten. So entstanden die ersten
Gärten.
Unser heutiges Wort Garten stammt noch vom damaligen Begriff "ghordos", was so viel wie mit Zweigen oder Gerten
Eingehägtes bedeutet.
Zu Beginn unserer Zeitrechnung stand der Getreideanbau im Vordergrund, im Süden dagegen Dinkelweizen, Pfahlbauweizen,
Einkorn und Gerste, im Norden vorwiegend Roggen, Emmerweizen, Hafer, Lein und Sauerbohne.
Es gab außerdem kleine Nutzgärten mit Linsen, Erbsen, Pastinake, Möhre, heimischen Kräutern und
Wildsalaten.
Im Mittelmeerraum wurden kunstvoll angelegte Gärten mit Edelobst, schmackhaften Gemüsearten und interessanten
Kräutern angelegt.
Um sich selbst zu versorgen, legten später römische Soldaten eigene Gärten an und führten neue
Kulturpflanzen ein. Fast alle heute in Deutschland angebauten Obstarten sind aus dieser Zeit.
Getreide HülsenfrüMchte Ölpflanzen Wurzelgemüse Blattgemüse sonstige Arten Obst
Weizen Erbse Mohn Möhre Gemüse-Ampfer Spargelerbse Holzapfel
Gerste Linse Lein Pastinake Melde Färberwaid Holzbirne
Roggen Saubohne Leindotter Rettich Brennessel Hanf Mistel
Hafer ---- Hanf Zuckerwurzel Löwenzahn ---- Mehlbeere
Hirse ---- ---- Kälberkropf Fuchsschwanz ---- Weißdorn
---- ---- ---- Platterbse Guter Heinrich ---- Kornelkirsche
---- ---- ---- Ziest Sauerampfer ---- Holunder
---- ---- ---- Erdkastanie ---- ---- Hundsrose
---- ---- ---- Rapunzel ---- ---- ----
Im 12./13.Jahrhundert ersetzte der Spinat viele Blattgemüsearten.
Die meisten Wurzelgemüsearten, außer Rettig und Möhre, wurden von der im 16. Jahrhundert
eingeführten Kartoffel verdrängt.