Mediatorengruppe

(Tätigkeit als Schülervermittler und Streitschlichter)

Ab Januar 2006 besteht eine Mediatorengruppe an unserer Schule, ihr gehörten die folgenden Schüler an:
    Sandy Neumann
    Klasse 11
    Andreas-Phillip Höhne
    Klasse 10
    Lars Behling
    Klasse 10
    Juliane Pößel
    Klasse 10
    Sina Kanzler
    Klasse  9
    Thomas Bischoff
    Klasse  9
    Felix Schacke
    Klasse  8
Ziel der Mediatoren ist es, zwischen zwei Konfliktparteien zu vermitteln und möglichst eine Schlichtung herbeizuführen.

Dazu erfolgte eine viertägige Ausbildung zur Gesprächsführung bei Streitigkeiten bzw. Konflikten.

Die Schulleitung stellte einen Raum zur Verfügung, welcher durch die Gruppe selbstständig ausgestaltet wurde. Regeln zur Streitschlichtung sind allen Beteiligten zugänglich.

Die Tätigkeit der Mediatorengruppe ist ein Projekt zur Gewaltprävention an
unserer Schule.

Konfliktlösung und Streitschlichtung in der Schule

In den USA wurden von Forschern schon Mitte der 60er Jahre und von Friedensinitiativen im Verlauf der 70er Jahre Programme entwickelt, um Kindern und Jugendlichen Fähigkeiten zur Konfliktlösung und Streitschlichtung zu vermitteln.

Über viele Jahre gab es das durch das Thüringer Kultusministerium geförderte Programm „Streitschlichtung an Thüringer Schulen“. Unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Dieter Will von der Fachhochschule Erfurt/Fachbereich Sozialwesen wurde ein Projekt entwickelt, in dessen Rahmen Schüler durch Psychologen und Pädagogen zu Streitschlichtern/Mediatoren ausgebildet und betreut wurden. Diese Trainingsmaßnahme umfasste vier Tage. Die Schüler sollten die Streitereien ihrer Mitschüler durch Mediation schlichten. Sie lernten eine Gesprächsführung, die es den Streitenden ermöglicht, aufeinander zuzugehen und eine Lösung für das Problem, das sie miteinander haben, gemeinsam zu finden. Dabei ging es häufig um die Aufklärung von Missverständnissen oder die Wiedergutmachung von angerichtetem Schaden.

    Streitschlichtung an Schulen soll vor allem:
    • das Schulklima verbessern
    • Lehrkräfte von Alltagskonflikten entlasten
    • Schülern durch Training und Anwendung von Streitschlichtung soziale Kompetenzen vermitteln, die ihnen den Umgang mit Gleichaltrigen erleichtern
    • Kindern und Jugendlichen mehr Eigenverantwortung übertragen


Am Gymnasium Greußen werden momentan 7 Schüler zu einer Expertengruppe von Streitschlichtern ausgebildet.

In regelmäßigen Zusammenkünften soll das erworbene Wissen weiter gefestigt und die Tätigkeit als Mediatoren/Streitschlichter ausgeübt werden. Nachwuchskräfte müssen in der nächsten Zeit immer wieder angeworben, ausgebildet und betreut werden.

Um Streitschlichtung dauerhaft und erfolgreich an einer Schule zu installieren, bedarf es jedoch der Mitarbeit aller:
 - Streitschlichtung muss den Schülern bekannt gemacht werden,
 - Lehrer und Eltern sollten die Kinder an das Angebot der Schule erinnern,
 - Lehrer sollten schwierige Schlichtungen begleiten.
Da bereits über 65 Thüringer Schulen an dieser Ausbildung teilgenommen haben, liegen auch Erfahrungswerte und Ergebnisse vor. Sie zeigen, dass das Schulklima friedlicher geworden ist. Schüler fühlten sich stärker verantwortlich für das soziale Klima an ihrer Schule. Sie werden als reifer, selbstbewusster, verantwortungsvoller und selbsständiger beschrieben. Häufige Anwendung von Konfliktlösung und Streitschlichtung kann vermutlich sogar die sozial-kognitive und moralische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern, z. B. dadurch, dass die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel trainiert wird. Schüler, die zu Mediatoren ausgebildet wurden und diese Tätigkeit auch ausüben, können sich leichter in andere Personen hineindenken und hineinfühlen. Es ist möglich, dass Gleichaltrige oder nur wenig ältere Schüler einen gößeren Einfluss haben und sogar besser akzeptiert werden als Erwachsene.