Die Stadtgeschichte Greussens



Das Greussner Stadtwappen zeigt den
Heiligen Martin,
der seinen Mantel mit einem Schwert durchschneidet
und die Haelfte einem Bettler uebergibt.
Der Heilige Martin war ein katholischer Heiliger,
dessen Name auch die Greussenner Kirche erhielt.





Fuer das wirtschaftliche Leben in Greussen spielten in verschiedenen Epochen die gefundenen Gesteine eine grosse Rolle.

Greussen ist durch erodierte Kalkablagerungen, die sich als Sedimente in einem urspruenglichen See ueber Jahrtausende ablagerten. So entstanden durch Umkrustungen von z.B. Pflanzen mit Gesteinsmaterial Grotten, durch versteinerungen von Holz feste Travertinsteine. Diese Schichten sind an der Erdgeschichte gemessen relativ junge Gesteinsschichten (30-40 000 Jahre ).


Da somit das neue Baumaterial vor der Tuer lag, es nicht sehr tief gelagert war und das Gestein auch durch seine poroese Gestalt ohne groesseren Aufwand aufgebaut werden konnte, wurden viele noch heute exestierenden Gebaeude damit gebaut: die Stadtmauer, das Clingener und Greussener Rathaus, die Kirche u.a. .

Die Ronneburg in Weissensee, zu deren Bau ebenfalls dieses Gestein genutzt worden ist bezeugt somit, dass schon im 12.Jahrhundert Travertin in Greussen abgetragen wurde. Da dieser See erst zur Zeitenwende austrocknete gibt es nur Bodenfunde um den See herum.

Der bekannteste ist das Greussner Schweinchen, das bei Niedertopfstedt mit 6 weiteren Gefaessen in einem Schacht gefunden wurde. Alle Gegenstaende stammen aus der Zeit 200 nach Christus. Es war der bedeutenste Fund vor der Endeckung des Koenigsgrabes bei Hassleben.
Die zweite Bodenschicht in Greussen und Umgebung ist Sand, der in frueheren Zeiten auch schon viel Verwendungsmoeglichkeiten fand z.B. auch zum Saeubern von Fussboeden. So wurde der Sand vom Pferdewagen in in anderen Orten Eimerweise verkauft.
Und es hiess: "Der Sandmann ist da ..... !"

Das Greussner Helbekanalsystem war seiner Zeit eine bauliche Hoechstleistung, die mit primitiver Technik vermessen wurde . Wasserbauer aus Flandern, die schon die Goldene Aue trockengelegt hatten vollbrachten hier ein Wunderwerk. Auch wenn die schweren Schachtarbeiten in Handarbeit getaetigt wurden sahen die Leute bald den riesigen Nutzen fuer die ganze Region. So konnten 20 Muehlen zum Funktioniern gebracht werden. Das aelteste Wasserbausystem Thueringens machte Greussen im 13./14. Jahrhundert sehr bekannt.

Die in Gruenderzeit fallende Errichtungen der
Bahnstrecke Nordhausen-Erfurt (1869), sowie der Bau
einer Kleinbahn Greussen-Ebeleben-Keula (1901) brachte
der Region einen Aufschwung des Handwerks.
So entstanden eine Salami-, Malz-, spaeter
Porzellanfabrik.
Diese Handwerke koennen auf lange Traditionen
zurueckgehen:
So sprechen die "3 W" ueber diese wichtigen Elemente:
Wein, Waid und Wolle.
Wein wurde am heute noch bekannten Weinberg angebaut,
Waid wurde in vielen Muehlen, auch rund um Greussen
verarbeitet und woechentlich war in Greussen Wollmarkt.
Bis zum 2. Weltkrieg braute man in Greussen Bier.
Wo es oft mit Nachbarorten, wie Clingen Streitigkeiten
gab. Diese wurden in einem Theaterstueck, "Der Bierkrieg"
in Greussen aufgefuehrt.
Im Heimatmuseum Greussens kann
man sich ausfuehrlicher ueber die
Geschichte der Stadt und
des Umlandes informieren.


Die 3 Stadtbraende: